Die ruhige und besinnliche Vorweihnachtszeit ist für viele mit Abstand die wohl stressigste Zeit des Jahres. Geschenke sind nicht nur zu kaufen und zu verpacken, sondern auch vor den Blicken Neugieriger zu verstecken, das Weihnachtsmenü will erdacht und vorbereitet werden und gerade in größeren Familien bedarf es oft eines ausgeklügelten und dicht getakteten „Familienweihnachtsbesuchsplanes“, um die ganze bucklige Verwandtschaft doch noch irgendwie unter einen Hut zu bekommen. Zwischen all der Vorbereitung hastet man von einer Weihnachtsfeier zur nächsten und freut sich auf die ruhige und stressfreie Zeit nach Weihnachten. Und zu allem Überfluss muss man ganz nebenbei auch noch für den Lebensunterhalt arbeiten – wer kennt es nicht…
Back to the roots.
Dies ist einer der Gründe, warum im THW-Ortsverband Syke seit einiger Zeit nur alle zwei Jahre eine große Weihnachtsfeier abgehalten wird; nämlich im jährlichen Wechsel mit einem großen Sommerfest. In diesem Jahr stand turnusgemäß wieder „Weihnachtsfeier“ auf dem Plan.
Nachdem die letzten Weihnachtsfeiern ganz ungezwungen und in legerer Kleidung in der Unterkunft des Ortsverbandes stattgefunden hatten, hieß es in diesem Jahr „Back to the roots.“ Denn geladen war zur Weihnachtsfeier – einer früheren Tradition im Ortsverband folgend – in ein Gasthaus/Restaurant. In diesem Jahr ging es für alle in das Restaurant Brasserie-Clubhaus im Golfclub Syke. Auch die Kleiderordnung war schnell festgelegt; es wurde der Dienstanzug getragen, denn das haben wir bei in Gasthäusern abgehaltenen Weihnachtsfeiern schon immer so gemacht…
Geschenke, Geschenke, Geschenke!
Was wäre Weihnachten ohne Geschenke? Diese Frage blieb bei uns glücklicherweise unbeantwortet.
Für große Heiterkeit sorgte ein Geschenk der besonderen Art, über das sich unser Zugführer Jan-Henning Heckmann anlässlich seines 40. Geburtstags vor wenigen Tagen nachträglich freuen durfte: er ist nach unseren Recherchen der erste und bislang einzige von bundesweit über 700 THW-Zugführern, der einen THW-Rollator sein Eigen nennen kann. Dabei wurden seitens der Helferschaft keine Kosten und Mühen gescheut, das Gefährt nicht nur mit Fähnchen, Hupe und Duftbäumchen, sondern ganz stilecht auch mit Blaulicht und Funkrufnamen auszustatten.
Dann war Freude der Helferschaft gefragt. Denn es war an der Zeit, ein wohlgehütetes Geheimnis zu lüften. Vor der Tür stand für die Bergungsgruppe des Technischen Zuges ein nagelneuer Gerätekraftwagen (GKW), der – ehrfürchtig staunend – in Augenschein genommen wurde.
Gut gezählt und gerechnet hatte im Vorfeld der Feier der Ortsbeauftragte. Er hatte für jeden der Anwesenden ein kleines Weihnachtspräsent mit Hilfe der „Weihnachtselfen“ Björn Fröhlich und Florian Masemann vorbereitet und freute sich, dass die Anzahl der Geschenke und die Zahl der Anwesenden deckungsgleich waren. Die Beschenkten wiederum zeigten sich erleichtert, dass vor der Geschenkübergabe auf das Abfragen eines Weihnachtsgedichts verzichtet wurde…
Ehre, wem Ehre gebührt.
Nach alter Väter Sitte bildet die Weihnachtsfeier bzw. das Sommerfest auch den Rahmen für die Würdigung herausragenden ehrenamtlichen Engagements verdienter Helferinnen und Helfer. So auch in diesem Jahr.
Marvin Gnevkow wurde mit dem Helferzeichen in Gold für seine Verdienste um die Nachwuchsarbeit im Ortsverband ausgezeichnet. Seit mehreren Jahren leitet Marvin mit viel Herzblut und großer Einsatzbereitschaft die Jugendgruppe, der rund 20 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 10 und 18 Jahren angehören. Dafür leistet Marvin weit überdurchschnittlich viele ehrenamtliche Dienststunden, die jährlich weit oberhalb der 900-Stunden-Marke liegen.
Auch Sören Ulrich erhielt – zu seiner eigenen Überraschung – das Helferzeichen in Gold. Sören bekleidet seit nunmehr fast vier Jahren das Amt des Ortsbeauftragten. Als solcher obliegt ihm die Führung und Leitung des Ortsverbandes. Bevor er zum seinerzeit jüngsten von bundesweit über 600 Ortsbeauftragten berufen wurde, war er bereits als Jugendgruppenleiter und später als Jugendbetreuer tätig. In seiner Laudatio unterstrich Ratje Lützelschwab als Vertreter der Regionalstelle Verden, dass Sören sich über die Grenzen Sykes hinaus großes Ansehen innerhalb und außerhalb des THWs erarbeitet hat.
Für 30 Jahre Mitgliedschaft im THW wurde Falk Motzler geehrt.
Als Zeichen des Danks und der Anerkennung für ihren Einsatz beim Moorbrand nach einem Raketentest auf dem Bundeswehrgelände in Meppen vor rund einem Jahr erhielten Christof Nuber, Marc-André Liebermann, Jan-Henning Heckmann, Markus Groppe, Marvin Gnevkow und Björn Fröhlich eine vom Bundesministerium der Verteidigung ausgegebene Dankesplakette.
Lasst uns froh und munter sein…
Zur Tradition des Ortsverbandes gehört es, dass der amtierende Vorsitzende der örtlichen Helfervereinigung (unser Förderverein) im Rahmen der Weihnachtsfeier zum Ausklang des offiziellen Teils eine Weihnachtsgeschichte zum Besten gibt. Nachdem auch dieser „Pflichtteil“ absolviert war, schloss sich der gemütliche Teil an, den unser Zugführer in großer Vorfreude auf die baldigen Probefahrten mit dem neuen GKW bereits für erste Probefahrten mit seinem neuen Rollator nutzte…