Zehn Ortsverbände des Technischen Hilfswerks üben für den Ernstfall

Bergen/Schierenbleeken. Am vergangenen Wochenende fand auf dem Truppenübungsplatz Bergen im Übungsdorf Schierenbleeken eine Übung des THW-Regionalbereichs Verden statt.

Als Orkantief Cedrul über das kleine Dorf Schierenbleeken gezogen war, blieb eine Schneise der
Verwüstung: zahlreiche eingestürzte Gebäude, ein Gebäudebrand sowie ein Fluss, der über die
Ufer getreten war. Im Landkreis Heidekreis wird der Katastrophenfall ausgelöst. Alle zehn
Ortsverbände aus dem Regionalbereich Verden rücken aus, um die Bewohner Schierenbleeken zu
unterstützen, Verletzte zu versorgen, Häuser abzustützen oder einen Hochwassersteg zu bauen. 
 
Als die LKWs in Schierenbleeken eintreffen, warten Schreckensszenarien auf die Helfer: Dichte
Rauchschwaden und Kindergeschrei dringen aus einem Haus. Mit großer Eile machen sich
Atemschutzgeräteträger fertig, um die Kinder aus dem Gebäude zu retten. Zeitgleich macht sich ein
weiterer Ortsverband daran, eine Deckenöffnung zu schneiden, um im darunterlegenden
Kellergeschoss nach verschütteten Personen zu suchen. Auch im nächsten Gebäude liegt eine
bewusstlose Person, die aus den Trümmern gerettet werden muss. 
 
Was sich nach einer schrecklichen Katastrophe anhört, war zum Glück lediglich eine Übung der
Regionalstelle Verden. Um das Können ihrer Ortsverbände auf die Probe zu stellen, hatte sich das
Regionalstellen-Team ein umfangreiches Szenario mit dreizehn Stationen ausgedacht. Hier konnten
die THW-Aktiven sich in verschiedenen Aufgabenbereichen Wettkampf ähnlich mit anderen THWlern
messen. Schiedsrichter an den Stationen beurteilten neben der Handhabung der technischen
Geräte auch das Verhalten der Retter, Verletztenbetreuung, Ordnung in der Einsatzstelle und vieles
mehr in den jeweiligen Situationen. 
 
Das Wetter ließ vermuten, dass tatsächlich noch die Ausläufer des Sturmes über Schierenbleeken
ziehen. Dauerregen ließ Einsatzstellen und Uniformen schnell aufweichen, Werkzeuge und
Gerätschaften verloren durch die Nässe ihre Griffigkeit. Tropfnass und trotzdem hochmotiviert
kämpften die blauen Engel gegen die Widrigkeiten an, schließlich ist das THW ja kein „Schön-
Wetter-Verein“.    

Mit viel Geschick und Fachwissen lösten die Ortsverbände die ihnen gestellten Aufgaben. Mal
waren technischer Sachverstand, wie beim Abstützen und Aussteifen eines Gebäudes, mal
medizinische Grundkenntnisse wie bei der Versorgung  eines Verletzten nach einem Stromunfall
oder einfach „Manpower“ wie beim Befüllen und Verlegen von Sandsäcken, gefragt. 
 
„Dreck macht glücklich“, könnte man vermuten, wenn man die freudestrahlenden  THWler
betrachtete, die mit ihren komplett verschmutzten Uniformen zur Siegerehrung angetreten waren.
Die Anstrengungen, die Nässe und Kälte waren längst vergessen und eine angespannte Stille lag
über der gesamten Mannschaft, als Fabian Schaffhausen, Leiter der Regionalstelle, die Sieger
bekannt gab.


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